Trotz aller Neuerungen auf dem Gebiet der synthetischen Klangerzeuger erlebt die Gitarre in der populären Musik in diesen Tagen eine imposante Renaissance. Diese Renaissance betrifft ganz zwangsläufig auch die große Tradition jener Pop-Instrumentals, in deren melodischem Mittelpunkt die Gitarre steht: Von Duane Eddy´s "Rebel Rouser", den Shadows mit "Apache", den Spotnicks mit "Amapola", dem legendären "Albatros" von Peter Green, über den Radio-Klassiker "Jessica" der Allman Brothers Band bis hin zu Carlos Santana´s "Samba Pa Ti" oder Joe Satriani´s "Cryin´". Ganz gleich wie ausführlich man die großen Gitarren-Instrumentals der Popgeschichte auflistet, ein Name und ein Titel gehören immer dazu, BLONKER und "Indigo".

      
     
           

Die Hamburger Formation, die ursprünglich mit Jazzrock und deutschen Texten experimentiert hatte, überraschte Ende der 70er Jahre mit dem entspannten, sanft melancholischen Instrumentalhit "Indigo", der sich ohne große Werbe- oder PR-Kampagne schnell als Klassiker seines Genres etablierte. Vermutlich hat jeder Radiohörer diese Komposition schon einmal gehört, wenn ihm der Titel und der Name ihres Schöpfers auch unbekannt geblieben sein mögen.

   


Als sich BLONKER 1979 auflösten war es Dieter Geike, jener Mann, der "Indigo" geschrieben und mit seinem makellosen Gitarrenspiel geprägt hatte, der den Gruppennamen übernahm und eine eindrucksvolle Solokarriere begründete: Dieter Geike war nun identisch mit BLONKER. Fortan entwickelte er auf einer Reihe hoch gelobter Alben sein Konzept von zeitlos schöner, melodiöser Instrumentalmusik weiter.  "Indigo" war der Ausgangspunkt, doch BLONKERS  souveräne Meisterschaft als Gitarrist und Komponist ließ ihn nie stehen bleiben. Schließlich ist der Hamburger Musiker alles andere als ein Purist oder verbohrter Nostalgiker, der mit Scheuklappen durch die Welt der Klänge geht. Vielmehr erweitert er sein stilistisches Spektrum, und das der dazugehörigen Sounds und Instrumente, kontinuierlich, verfeinert und modifiziert es. "Im Grunde ist für mich kein Instrument tabu. Ein Maler würde ja auch nicht von vornherein eine bestimmte Farbe für sich ausschließen, sondern seine Farben immer so wählen, wie sie ihm ins Bild passen. Genauso verhält es sich mit meiner Musik." Deshalb klingt BLONKER immer heutig, spannend, nie nach dejá vu.